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Herzlich Willkommen! Das Zentrum für Ethik in der Medizin (ZEM) wurde 1996 gegründet und war die erste Sonderstelle der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) für den Bereich Medizinethik.

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Seminar für Strafrecht & Medizinethik, Universität Gießen

Sommersemester 2024

Grenzfälle in der Medizin - Interdisziplinäre Perspektiven

Klinisches Wahlfach

zum Umgang mit ethischen, rechtlichen und theologischen Fragen in der Medizin

Interdisziplinäres Fallseminar

Prof. Dr. Dieter Körholz (Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie)

Matthias Brumhard (UKGM / Klinischer Ethikbeauftragter)

Prof. Dr. Philipp David (Institut für Evangelische Theologie)

Prof. Dr. Bernhard Kretschmer (Professur für Strafrecht/Medizinrecht)

Prof. Dr. Kurt W. Schmidt (Zentrum für Ethik in der Medizin, Frankfurt/M.)

 

Im Sommersemester 2024 laden wir zu einem interdisziplinäres Fallseminar ein. Anhand von ausgewählten Filmbeispielen, in denen ethische Konfliktsituationen vor allem aus dem pädiatrischen Klinikalltag vorgestellt werden, können Studierende aus den Fachbereichen Medizin, Rechtswissenschaft und Theologie die in den Fällen aufgeworfenen Fragestellungen interdisziplinär diskutieren. Die Teilnehmenden lernen dabei die Struktur einer Ethischen Fallbesprechung kennen, den Umgang mit Wertkonflikten und Prinzipien, rechtlichen Anforderungen und religiösen Anschauungen.

In einer pluralen Gesellschaft werden im Gesundheitswesen an Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte zunehmend Anforderungen herangetragen, die auch zu Rollenkonflikten zwischen der persönlichen Überzeugung und der professionellen Verantwortung führen können. Anhand verschiedener spannungsgeladener Fälle werden im Seminar die unterschiedlichen Konfliktkonstellationen aus Sicht der jeweiligen Disziplin herausgearbeitet und hilfreiche Lösungswege für den klinischen Alltag gesucht. 

Das interdisziplinäre Seminar findet im Medizinischen Lehrzentrum der Justus-Liebig-Universität auf dem Campus des Universitätsklinikums Gießen (Klinikstraße, 3. Etage, Seminarraum 304) an den folgenden drei Terminen als Blockveranstaltungen statt:

·       Termin 1: Mittwoch, 12. Juni 2024, 14.00 s.t. – 17.00 Uhr

·       Termin 2: Mittwoch, 26. Juni 2024, 14.00 s.t. – 17.00 Uhr

·       Termin 3: Mittwoch, 03. Juli 2024, 14.00 s.t. – 17.00 Uhr

 

Anmeldeschluss für Studierende der Rechtswissenschaft: Montag, 15. April 2024, 10:00

Interne Vorbereitungsseminare: Termin und Ort werden nach der Anmeldung bekanntgegeben.
Leistungsnachweis:
Erstellung einer Hausarbeit, Vorstellung der ersten Ergebnisse im Vorbereitungsseminar; Kurzreferat
im Blockseminar. Alternativ kann eine Schlüsselqualifikation erworben werden (anstelle Anfertigung
einer Hausarbeit).

 

Kontakt für Anmeldung und Rückfragen:

Prof. Dr. Bernhard Kretschmer, Professur für Strafrecht und Strafprozessrecht/Medizinrecht
E-Mail: sekretariat-kretschmer@recht.uni-giessen.d

Seminar für Strafrecht & Medizinethik, Universität Gießen

Prof. Dr. Bernhard Kretschmer / Professur für Strafrect und Strafprozessrecht / Justus-Liebig-Universität Gießen

Prof. Dr. Kurt W. Schmidt / Zentrum für Ethik in der Medizin / Frankfurt/M.


SOMMERSEMESTER 2024

MENSCHENVERSUCHE – EUTHANASIE – ZWANGSSTERILISATIONEN
VERBRECHEN VON ÄRZTINNEN UND ÄRZTEN

Strafrechtliches Seminar


Das Thema der wissenschaftlichen Versuche am Menschen ist bis heute erheblich belastet vor allem wegen der unmenschlichen Praktiken im sogenannten Dritten Reich, in dem Menschenversuche in großem Umfange vorgenommen und weithin bedenkenlos Menschen für Zwecke der Forschung geopfert worden sind. Vor diesem Hintergrund sind nach dem Zweiten Weltkrieg wichtige Deklarationen entstanden, die Forschung in der Medizin an rechtliche und ethische Regeln gebunden haben. Dafür gilt es zu sehen, dass (humane) Forschung ermöglicht, tagtäglich unzählige Menschen vor schweren Krankheitsverläufen und dem Tod zu retten. Was es mit Heilversuchen, Humanexperimenten, medizinischen Studien auf sich hat und welche rechtlichen und ethischen Fragen sich nach wie vor stellen (können), soll im Laufe des Sommersemesters anhand konkreter Fallbeispiele betrachten werden. Dabei wird der Blick ergänzend auf weitere Verbrechen geweitet, bei denen sich Ärztinnen und Ärzte in einen unmenschlichen Dienst gestellt haben, so bei der sogenannten Euthanasie und bei Zwangssterilisationen.
Das Seminar findet gegen Semesterende als Blockveranstaltung statt. Geplant ist in diesem Zusammenhang eine Tagesexkursion nach Nürnberg, um im Rahmen einer abschließenden Veranstaltung den historischen Sitzungsaal 600 zu besichtigen und hierbei Einblick in die Nürnberger Ärzteprozesse von 1946/47 zu erhalten. In diesen mussten sich führende Ärzte, Sanitätsbeamte sowie eine Ärztin für zahllose Morde und unmenschliche Experimente verantworten, die sie in Konzentrationslagern, Versuchsanstalten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verübt hatten.

Die genauen Termine werden nach der Anmeldung mitgeteilt. Die erfolgreiche Seminarteilnahme setzt die Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit sowie ein mündliches Referat voraus (alternativ ist auch der Erwerb einer Schlüsselqualifikation möglich).
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Platzvergabe erfolgt nach dem Zeitpunkt der Anmeldung.
Diese kann zu den Öffnungszeiten des Sekretariats erfolgen sowie per E-Mail bis Montag, 15. April 2024, 10:00 Uhr unter sekretariat-kretschmer@recht.uni-giessen.de.

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